Aufgrund der personellen Notlage in unserer 1. Mannschaft sahen wir uns gezwungen einige Handballrentner zu reaktivieren. Die Spieler erhörten das Flehen und Betteln unserer Vereinsoberen und werden sich aufopferungsvoll in den Dienst des HSC Zierenberg.
Vorher mussten jedoch höhe Hürden überwunden werden. Denn einige Spieler waren von anderen Spitzenvereinen der Region verpflichtet worden und mussten aus langfristig laufenden, hoch dotierten Verträgen heraus gekauft werden.
Aber die hohen Investitionen haben sich gelohnt, dies wurde schon beim ersten Aufgalopp deutlich. Trotzdem haben es sich die vielen Mannschaftsverantwortlichen vorbehalten, evtl. noch einmal auf dem Transfermarkt tätig zu werden.
In zahlreichen Trainingseinheiten wurde nun das schon verschüttete Talent jedes Einzelnen wieder ausgegraben, Kondition gebolzt, die Technik geschult, das Zusammenspiel verfeinert, um uns für die kommenden schweren Aufgaben vor zu bereiten.
Unvergessliche Spielzüge wie "Zierenberg links", "Überzahl" und "abgebrochen" klappten, als hätten diese Spieler nie eine Auszeit genommen. Vor allem die Tempogegenstösse rollten mit einer nicht mehr für möglich gehaltenen Geschwindigkeit und Struktur über die gegnerische Defensive hinweg, dass sich das Handballherz vor Freude überschlug.
Für den Kader qualifizierten sich in den harten Trainingseinheiten und zahlreichen Vorbereitungsspielen:
Thomas Quambusch und Daniel Schmidt im Tor, Jürgen Brenssell, Michael Foschum, Stefan Foschum, Alexander Frey, Achim Friedrich, Kai Genditzki, Hans-Otto Hartmann, Erich Klaes, Felix Klein, Rocco Lakiszus, Bernd Rehrmann, Michael Schäfer, Uwe Spangenberg, Dennis Weiffenbach, Andrew Welker.
Wir hoffen bei dieser Mission auf die Unterstüzung unserer Altinternationalen Alexander John, Thomas Kraus, Michael Schinko und Christian Schäfer sowie der Spieler "von der anderen Seite des Gebirges" Volker Dittrich, Andreas Lecke, Thomas Mösta und Dietmar Schelzig.

Das harte Vorbereitungsprogramm forderte seinen Tribut. Nur die härtesten Spieler aus dem vorgenanten Kader standen zur Verfügung. So stellten sich einige Spieler aus dem Kader der Ersten, die dort weniger zum Einsatz kamen, zur Verfügung.
Schon im ersten Spiel trafen wir in eigener Halle auf den Meisterschaftsfavoriten vom TSV Heiligenrode. Obwohl man den Haupttorewerfer der Gäste einigermaßen in Schach halten konnte, blieb das Spiel lange offen. Erst im letzten Viertel des Spiels konnte sich unsere Sieben dank der stärkeren Kondition durchsetzen (31:27).
Ernüchterung im zweiten Heimspiel gegen die TG Wehlheiden. Deren Verstärkung aus der Landesligamannschaft war nicht zu halten, aber auch unsere Angriffsleistung war nicht ausreichend (18:23).
Nach der Revanche gegen die TG Wehlheiden mit 28:22 und dem Sieg gegen die HSG Lohfelden/Vollmarshausen mit 31:25 folgte der erste Saisonhöhepunkt. Bei der ESG Espenau/Immenhausen mussten wir ohne Ergänzung aus der Ersten antreten, bei einer sehr jungen Mannschaft, die uns überrennen wollte. Aber mit handballersichen Mitteln, Disziplin, einer guten Rückwärtsbewegung und einer aufopferungsvoll kämpfenden Defensive wurde ein 17:14 Rückstand noch in einen 19:23 Sieg umgewandelt.
Diesem Auswärtssieg folgte ein 26:19 gegen die gleiche Mannschaft, bevor es zum nächsten Showdown gegen den TSV Heiligenrode kam. Die Tabellenführung sollte auf dem Weg zur möglichen Meisterschaft verteidigt werden. Aber schon in der ersten Halbzeit wurden eigentlich alle Chancen verspielt - 13:23 - die Auholjagd wurde immer wieder vom Unparteiischen gestoppt, so dass eine Saison-vorentscheidende 32:37 Niederlage quittiert werden musste, zumal wir für die Auswärtsspiele in Lohfelden und Heiligenrode keine Mannschaft zusammen gekamen.
Trotz weiteren Siegen gegen die HSG Lohfelden/Vollmarshausen mit 27:25, beim TSV Heiligenrode mit 32:37und gegen die ESG Espenau/Immenhausen mit 45:26 liefen wir nun dem einen fehlenden Punkt auf die Heiligenröder Mannschaft hinterher.
Terminstress gab es dann noch einmal in der letzten Saisonwoche. Sonntag wurde in der Königstorhalle gegen die TG Wehlheiden mit 15:30 gewonnen, Freitags nach heftigen Widerstand und 11:5 Rückstand gegen die Landesliga-verstärkte TG Wehlheiden mit 21:27 und zum Saisonfinale am Samstag bei der ESG Espenau/Immenhausen mit 25:37-Siegen.
Am Ende stand der 2. Tabellenplatz fest, trotz nur zwei Saisonniederlagen standen "nur" 24:8 Punkte bei 388:311 Toren auf unserem Konto.
Eine tolle Saison unserer Reserve, obwohl einige Spieler aufgrund der verpassten Meisterschaft ihren Rücktritt vom aktiven Handballsport erklärten und ihre Handballschuhe noch in der Kabine verbrannten.
Unser Glückwunsch geht an die Spieler des TSV Heiligenrode, die zweifellos über die gesamte Saison die stärkste Reserve-Mannschaft stellten.