Zierenbergs Handball-Trainer Mirko Dettmer findet deutliche Worte für das Verhalten aller HSC-Akteure

Zierenberg. Ein Sieg zum Abschluss der Saison -der Wunsch der HSC-Verantwortlichen ging am letzten Spieltag in der Handball-Bezirksoberliga bei der Partie des HSC Zierenberg gegen den TSV Korbach nicht in Erfüllung.

Gegen die Gäste aus Korbach gab‘s ein deutliches 31:36 (16:19). Zum Spiel selbst gab es angesichts des bereits feststehenden Abstiegs in die A-Klasse auch seitens des Spielertrainers Mirko Dettmer nicht viel zu sagen. Nur so viel: „Wir haben im Vergleich zur Vorwoche völlig ohne Konzept gespielt und waren teilweise total von der Rolle“, so der Coach. „Hätten wir die im Training besprochene Strategie umgesetzt, wären wir erfolgreich gewesen und hätten die Zuschauer zum Abschluss noch mal begeistern können.“

So jedoch knüpfte das Dettmer-Team mit seiner vorerst letzten Vorstellung in der Bezirksoberliga an die desolaten Leistungen der Serie an. Woran es lag, dass der HSC eine -wie in der Vereinszeitschrift bezeichnete -„total verkorkste Saison“ hingelegt hat?

Die vielen verletzungsbedingten Ausfälle mochte Dettmer jedenfalls nicht dafür verantwortlich machen. „Das wäre zu einfach, es darauf zu schieben. Vielleicht haben einfach wir zu früh zwei Pluspunkte geholt und daher auf Wolke Sieben geschwebt“, vermutet Dettmer. „Wir haben uns zu früh zu sicher gefühlt, zudem fehlte immer wieder die nötige Motivation.“ Mehr als unzufrieden zeigt er sich mit der Einstellung seines Teams. „Fast alle Spieler meinen, sie seien Starspieler, könnten alles und müssten daher nicht ins Training kommen. Da legt manch einer eine Arroganz und Überheblichkeit an den Tag, die völlig unangebracht ist. Ich fordere mehr Motivation und weniger Arroganz“, findet Dettmer deutliche Worte für das Verhalten der HSC-Akteure.

Dennoch. So hart seine Kritik auch klingen mag - der HSC-Coach steht trotzdem hinter seinem Team. Mehr noch. „Ich schließe mich selbst gar nicht unbedingt aus. Ich bin ja nicht nur Trainer, sondern auch Spieler. Daher gilt all das Gesagte auch für mich.“ Abschlussfahrt

Nachdem das Konzept der vergangenen Saison mit großem Kader und intensiver Vorbereitung nicht aufging, möchte Dettmer seiner Sieben vorerst Ruhe gönnen. „Wir müssen den Kopf wieder frei bekommen.“ Daher stünden jetzt außer der geplanten Abschlussfahrt nach Mayrhofen/Österreich vorerst keine weiteren Termine an. „Ich hoffe, dass wir anschließend über den Spaß und eine lockere Vorbereitung wieder zu unserer Stärke finden und die dann in der A-Klasse zeigen können. Die nötige Motivation muss jedoch jeder Spieler selbst mitbringen.“

Das gilt auch für Matthias Göbel und Sebastian Rehrmann, die zum HSC zurückkehren und den Kader nach den Abgängen von Torwart Jens Rudolph (TSV Vellmar) und Christian Wunschinski (TG Wehlheiden) komplettieren.

„Wichtig ist, dass sich jeder vergegenwärtigt, dass wir nur gemeinsam erfolgreich sein können. Immerhin spielen wir kein Schach, sondern Handball. Und das geht nur im Team“, betont der Coach. „Spielen nicht um Rückkehr“

Für die kommende Saison hat der Spielertrainer seine Erwartungen nicht allzu hoch geschraubt. „Wir spielen nicht um den Aufstieg“, so Dettmer. Seine Zielvorgabe lautet, einen einstelligen Tabellenplatz zu erzielen. Und das mit schönem und attraktivem Handball. „Dann sollte es uns auch gelingen, wieder ein paar Zuschauer in die Halle zu locken.“

Zierenberg: HSC: Rudolph (Tor), Rode 3, Schindehütte 5, Schnitzer 7, Barthel 1, Feyh 3, Verch 1, Spangenberg 3, Dettmer 3, Wunschinski 4/3, Pfeiffer 1, Groth, Göbel.

Korbach: Müller 4, Schmidt 10, Tönepöhl 11/6, Nordmeier 1, Rüster 2, Oberlies 2, Emde 3, Kohlenberg 3